Morphosyntax, Informationsstruktur und Pragmatik

Das gaskognische Okzitanisch verfügt als einzige romanische Varietät über ein geschlossenes Paradigma präverbaler Partikeln, die hochgradig rekurrent auftreten und von den Grammatikern als Enunziative bezeichnet werden. Claus D. Pusch untersucht die synchronische Distribution dieses morphosyntaktischen Spezifikums des Gaskognischen und dessen funktional-pragmatische Implikationen anhand eines umfangreichen Korpus mündlicher Sprachdaten. Durch den selektiven Vergleich mit romanischen und außerromanischen Sprachen kommt er zu der These, daß der Schlüssel zur Genese des gaskognischen Enunziativparadigmas in der morphologischen Kennzeichnung intra- und transphrastischer Informationsstruktur in Form von Satzspaltungs- und Prolepse-Konstruktionen zu suchen ist. Die dem Buch beigefügte CD-ROM enthält die Transkriptionen von Texten des gesprochenen Gegenwartsgaskognischen.