Mirjam Reitmayer

Entführung und Gefangenschaft

Erfahrene Unfreiheit in gewaltsamen Konflikten im Spiegel spätmittelalterlicher Selbstzeugnisse
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Gewaltsame Konflikte des Spätmittelalters bargen die Gefahr, dass Personen entführt oder gefangen genommen wurden. Während sich bisherige Arbeiten zu spätmittelalterlichen Gefangenschaften weitgehend auf einzelne Aspekte des Themas konzentrieren, geht die vorliegende Studie von der Annahme aus, dass der Erfahrung von Gefangenschaft dort nachgespürt werden muss, wo sich das (ehemals) unfreie Individuum selbst zu seinen Erlebnissen äußert. Ein aus dem modernen Krisenmanagement adaptiertes 9-Phasen-Modell hilft dabei, die vorliegenden Selbstzeugnisse der intra- und transkulturellen Gefangenschaften vergleichend zu lesen und den Blick für die Mechanismen der Gefangenschaften sowie die subjektiven Erzähl- und Bewältigungsstrategien zu schärfen.
Gewaltsame Konflikte des Spätmittelalters bargen, wie zu allen Zeiten menschlichen Zusammenlebens, die Gefahr, dass Personen entführt oder gefangen genommen wurden. Während sich bisherige Arbeiten zu spätmittelalterlichen Gefangenschaften weitgehend auf einzelne Aspekte des Themas konzentrieren, geht die vorliegende Studie von der Annahme aus, dass der Erfahrung von Gefangenschaft dort nachgespürt werden muss, wo sich das (ehemals) unfreie Individuum selbst zu seinen Erlebnissen äußert. Ein aus dem modernen Krisenmanagement adaptiertes 9-Phasen-Modell hilft dabei, die vorliegenden Selbstzeugnisse der intra- und transkulturellen Gefangenschaften vergleichend zu lesen und den Blick für die Mechanismen der Gefangenschaften sowie die subjektiven Erzähl- und Bewältigungsstrategien zu schärfen.

Inhalt:

1. Forschungsstand
2. Selbstzeugnisse aus Gefangenschaften und der Aussagewert von Erinnerungen
3. Die Untersuchungsfelder
4. Das Phasenmodell

HAUPTTEIL I: DIE INTRAKULTURELLEN GEFANGENSCHAFTEN

A. Vorüberlegungen: Die Gefangenschaft im Mittelalter
1. Kriegsgefangenschaft im Mittelalter
2. Die Geisel als Personalpfand
3. Die Gefangennahme
4. Die Unterbringung der Gefangenen
5. Die Lösegeldverhandlungen

B. Gefangenschaften im Zuge von gewaltsamen Überfällen
1. Die Straßburger Gesandtschaft
2. Georg Reiche
3. Hieronymus Baumgartner
4. Zusammenfassung

C. Militärische Gefangenschaften im Zuge von Kriegen und Fehden
1. Oswald von Wolkenstein
2. Friedrich von Flersheim
3. Briefe aus dem Schwabenkrieg
4. Götz von Berlichingen
5. Zusammenfassung
D. Fürsten in Gefangenschaft
1. Johann Friedrich I. von Sachsen
2. Philipp I. von Hessen
3. Zusammenfassung

HAUPTTEIL II: DIE TRANSKUTURELLEN GEFANGENSCHAFTEN

A. Hintergrundinformationen: Das Osmanische Reich im Späten Mittelalter
1. Die osmanische Expansion vom 14. bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts
2. Das Heerwesen der Osmanen
3. Sklaven im Osmanischen Reich

B. Militärische Gefangenschaften
1. Johannes Schiltberger
2. Georg von Ungarn
3. Jörg von Nürnberg
4. Bartholomej Georgijevic
5. Balthasar Sturmer
6. Zusammenfassung

C. Gefangenschaft im Zuge eines gewaltsamen Überfalls
1. Hans Staden
2. Zusammenfassung
ZUSAMMENFASSUNG




Autor:inneninformation:
Mirjam Reitmayer arbeitet als stellvertretende Geschäftsführerin der Fakultät für Geschichtswissenschaften an der Ruhr Universität Bochum. Sie studierte Geschichte und Germanistik und wurde mit vorliegender Studie im Bereich der spätmittelalterlichen Geschichte promoviert.
Mehr Informationen
ISBN 978-3-7398-3107-7
EAN 9783739831077
Bibliographie 1. Auflage
Seiten 490
Format gebunden
Höhe 215
Breite 150
Ausgabename 53107
Auflagenname -11
Autor:in Mirjam Reitmayer
Erscheinungsdatum 22.11.2021
Lieferzeit 2-4 Tage

„Als Leser erhält man unmittelbare Einblicke in die Erfahrungen von spätmittelalterlichen Gefangenen.“

Damals - Das Magazin für Geschichte 54 (11-2022) / 04.01.22

„[…] Reitmayer’s book is a landmark for any further engagement with the topic of captivity and imprisonment.“

Speculum: A Journal of Medieval Studies / 30.11.21