Jan Siegemund
Öffentlichkeit als Waffe
Schmähschriften als Mittel des Konfliktaustrags in Kursachsen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts
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Die Studie untersucht den Einsatz von Schmähschriften als weit verbreitetes Phänomen vormoderner Streitkultur, das hilft, ein neues Licht auf die Strukturen und Dynamiken frühneuzeitlicher Öffentlichkeit zu werfen.
Fallstudien zur Praxis des Libellierens ermöglichen die Untersuchung öffentlicher Kommunikation auf der Mikroebene, belegen die eskalativen Potentiale dieses Instruments des Konfliktaustrags und verweisen auf die Existenz und Bedeutung einer öffentlichen Meinung avant la lettre.
Fallstudien zur Praxis des Libellierens ermöglichen die Untersuchung öffentlicher Kommunikation auf der Mikroebene, belegen die eskalativen Potentiale dieses Instruments des Konfliktaustrags und verweisen auf die Existenz und Bedeutung einer öffentlichen Meinung avant la lettre.
Der Einsatz von Schmähschriften galt als weit verbreitetes Phänomen vormoderner Streitkultur. Die vorliegende Publikation trägt dazu bei, ein neues Licht auf die Strukturen und Dynamiken frühneuzeitlicher Öffentlichkeit zu werfen.
Auf der Grundlage von Kriminalakten erstellte, mikrohistorische Fallstudien zeigen, wie diese ‚libelli famosi‘ eingesetzt und verbreitet wurden, welche Effekte sie zeitigten und wie Betroffene sich gegen die oft anonymen, öffentlichkeitswirksamen Angriffe zur Wehr setzten. Die Analyse verdeutlicht darüber hinaus den Sonderstatus der Schriften im Repertoire der damaligen Mittel eines ehrbezogenen Konfliktaustrags, der bedingt war durch eine neuartige Öffentlichkeitssensibilität am Beginn der Frühen Neuzeit, und verweist auf die Existenz einer öffentlichen Meinung avant la lettre.
Inhalt:
Abkürzungsverzeichnis
Danksagung
1 Einleitung
2 Streit, Ehre, Öffentlichkeit – Perspektiven der Arbeit
3 Methodisches: Die Logik der Fallstudien
4 Historischer Kontext: Kursachsen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts
5 Die Behandlung von Schmähschriften in Rechtstexten
6 Grundlegendes zu Funktion und Verbreitung von Schmähschriften in der frühneuzeitlichen Stadt. Zwei anonyme Pasquille in Leipzig (1588)
7 Schmähschriften als weapons of the weak und die Bedeutung mündlicher Kommunikation. Die Scheltbriefe des Andreas Langener in Dresden (1569)
8 Die Wirkung obrigkeitskritischer Schmähschriften als Streitmittel mit Sonderstatus. Ein Pasquillus gegen den Zwickauer Stadtrat (1599)
9 Pasquille und Zettel im Kampf gegen die Landesherrschaft. Eine Schmähschriftenkampagne in der Grafschaft Mansfeld (1590/91)
10 Zusammenfassung
Anhang
Autor:inneninformation:
Jan Siegemund wurde mit vorliegender Publikation im Sommer 2022 an der Technischen Universität Dresden promoviert. Er ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Profilbereich Geschichte der Vormoderne der Universität Bielefeld.
Auf der Grundlage von Kriminalakten erstellte, mikrohistorische Fallstudien zeigen, wie diese ‚libelli famosi‘ eingesetzt und verbreitet wurden, welche Effekte sie zeitigten und wie Betroffene sich gegen die oft anonymen, öffentlichkeitswirksamen Angriffe zur Wehr setzten. Die Analyse verdeutlicht darüber hinaus den Sonderstatus der Schriften im Repertoire der damaligen Mittel eines ehrbezogenen Konfliktaustrags, der bedingt war durch eine neuartige Öffentlichkeitssensibilität am Beginn der Frühen Neuzeit, und verweist auf die Existenz einer öffentlichen Meinung avant la lettre.
Inhalt:
Abkürzungsverzeichnis
Danksagung
1 Einleitung
2 Streit, Ehre, Öffentlichkeit – Perspektiven der Arbeit
3 Methodisches: Die Logik der Fallstudien
4 Historischer Kontext: Kursachsen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts
5 Die Behandlung von Schmähschriften in Rechtstexten
6 Grundlegendes zu Funktion und Verbreitung von Schmähschriften in der frühneuzeitlichen Stadt. Zwei anonyme Pasquille in Leipzig (1588)
7 Schmähschriften als weapons of the weak und die Bedeutung mündlicher Kommunikation. Die Scheltbriefe des Andreas Langener in Dresden (1569)
8 Die Wirkung obrigkeitskritischer Schmähschriften als Streitmittel mit Sonderstatus. Ein Pasquillus gegen den Zwickauer Stadtrat (1599)
9 Pasquille und Zettel im Kampf gegen die Landesherrschaft. Eine Schmähschriftenkampagne in der Grafschaft Mansfeld (1590/91)
10 Zusammenfassung
Anhang
Autor:inneninformation:
Jan Siegemund wurde mit vorliegender Publikation im Sommer 2022 an der Technischen Universität Dresden promoviert. Er ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Profilbereich Geschichte der Vormoderne der Universität Bielefeld.
ISBN | 978-3-7398-3203-6 |
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EAN | 9783739832036 |
Bibliographie | 1. Auflage |
Seiten | 428 |
Format | gebunden |
Ausgabename | 53203 |
Auflagenname | -11 |
Autor:in | Jan Siegemund |
Erscheinungsdatum | 13.05.2024 |
Lieferzeit | 2-4 Tage |